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Zum Braunen Hirsch

Brauner Hirsch
Brauner Hirsch

Auf dem Grundstück mit der alten Wasserleber Hausnummer 81, heute Hauptstraße 1, befand sich seit dem frühen 18. Jahrhundert der Obere oder Neue Krug, später in „Gasthof zum Braunen Hirsch“ umbenannt.

 

Der Krug war Eigentum der Gemeinde und diese hatte ihn zu unterhalten, aber auch die Krüger zu wählen und ein Pachtgeld von ihnen zu kassieren.

Diese Krügerwahlen erfolgten jährlich und es wurden entsprechende Vertragsbedingungen ausgehandelt.

 

Wegen seines Einflusses auf das öffentliche Leben und Treiben im Ort hatte der Krug eine große Bedeutung und gehörte mit zu den wichtigsten Besitzungen und Einrichtungen der Gemeinde.

 

Im Laufe der Zeit gab es jedoch oft Streitigkeiten zwischen der Gemeinde und den Pächtern des Kruges, die ja auf ihr Wohlwollen angewiesen waren.

Davon berichten etliche heftige gerichtliche Auseinandersetzungen.

 

Durch neue Gesetzgebungen wurde dann im 19. Jahrhundert der Betrieb von Gaststätten erleichtert.

 

1872 verkaufe die Gemeinde den Oberkrug an den Landwirt Gustav Steinbrecher. Nachdem er die Konzession erhielt, führte er den Betrieb unter dem Namen „Gasthof zum Braunen Hirsch“ weiter.

Gleichzeitig erwarb er die Festscheune auf dem Kamp.

zum Kaufvertrag

zur Konzession

zur Baugenehmigung Tanzsaal

 

 

 

 

 

Nachdem Gustav Steinbrecher jung verstorben war, übernahm sein Sohn Ernst Steinbrecher zusammen mit seiner aus Schauen stammenden Ehefrau Anna geb. Veckenstedt die Gaststätte.

Gasthof um 1900

 

Deren Sohn Gustav und seine Ehefrau Anna geb. Feuerstack folgten ihnen nach.

In der Gaststätte wurde im zweiten Weltkrieg ein Lager für kriegswichtige Materialien eingerichtet. Da Annas Bruder 1942 gefallen war, konnten Gustav und Anna mit Sohn Ernst-Gustav auf dessen Bauernhof auf dem Rohrstieg Nr. 5 ausweichen und diesen weiter bewirtschaften.

 

Hausmusik mit (obere Reihe) Johanne Ramme, Anna Steinbrecher, Otto Veckenstedt, Karl Faber, Ernst Steinbrecher, Fritz Schiedewitz, (Mitte) Wilhelm Hensch u. Gustav Steinbrecher, (unten) Ernst Ziesing u. Theodor Ramme
Stammtisch mit Ernst Steinbrecher, Theodor Ramme, Hermann Rosemann, Alfred Löffler, 1950er Jahre

 

 

Nach dem Kriege pachtete Herrn Schildknecht die Gaststätte.

 

1950 übernahm für kurze Zeit ein Bruder von Gustav Steinbrecher, Ernst Steinbrecher (verheiratet nach Hildesheim), den „Braunen Hirsch“.

 

Ab 1953 waren Herr Feldmann und anschließend Herr Schacht die Pächter.

 

Seit 1960 bewirtschaftete Heinz Werner, der von allen nur „Lanker Jan“ genannt wurde, mit Ehefrau Edith die nunmehrige Konsum-Gaststätte.

Noch heute sind die sonntäglichen Tanztees von 17:00 bis 22:00 Uhr mit der „CH Combo“ und den vielen „Seemännern“, sowie das anschließende Bratenbrotessen bei Edith Werner, das sich oft bis 1.00 Uhr nachts hinzog, unvergessen.

 

Viele Jugendliche erlebten im Saal ihre Jugendweihefeierstunde.

 

 

 

 

Die „Seemänner“ auf dem nebenstehenden Foto warten noch auf eine knappe Füllung mit Kirschwhisky und eine üppige mit Mineralwasser.

Seemänner
Halali

1978 kaufte Wilhelm Kempken die Gaststätte von Familie Steinbrecher.

 

2018 erfolgte die Versteigerung der Gaststätte.

Neuer Eigentümer ist jetzt wieder die Gemeinde.

Diese plant, den „Braunen Hirsch“ aus Ordnungs- und Sicherheitsgründen abzureißen.

 

Anschließend soll der Standort neugestaltet werden.

 

 

Ingrid Köhler 2018